Vereinsgeschichte
Der Grundstein für die heutige TVL wurde anno 1947 im Restaurant Calanda in Chur/GR gelegt.
Die Gründung einer schweizerischen tierärztlichen Fachorganisation entsprach damals einer zeitgemässen, aus der Entwicklung der Fleischhygiene und Fleischwirtschaft herausgewachsenen Forderung. Die Vereinigung, die sich dazumal zum grössten Teil aus Fleischkontrolleuren und aus an Schlachthöfen tätigen Tierärzten zusammensetzte, gab sich zu Beginn ihres Bestehens den Namen „Tierärztliche Vereinigung für Fleischhygiene TVF“.
Die Vereinigung sah sich dazu verpflichtet Wissenschaft, Forschung und Unterricht im Bereich der Fleischhygiene zu fördern sowie die lebensmittelpolizeiliche und administrative Praxis hierzu zu definieren, zu etablieren sowie nach Aussen zu vertreten.
Anfänglich als Interessensgemeinschaft einiger hauptberuflicher Fleischkontrolleure gegründet, zählte die damalige TVF Anfang der 1960er Jahre bereits 140 Mitglieder: Beinahe alle Tierärzte mit hauptamtlicher Fleischschau, eine grössere Anzahl Freiberufstierärzte mit nebenamtlicher Fleischschau, die Leiter der wichtigsten öffentlichen Schlachtanlagen, die Dozenten der Bakteriologie und Pathologie sowie die Lehrbeauftragten für praktische Fleischschau beider Fakultäten, die Mehrzahl der Kantonstierärzte und ihrer Adjunkte, sowie die wissenschaftlichen Mitarbeiter/Beamten des damaligen eidgenössischen Veterinäramtes.
Heute zählt die Vereinigung gut 240 Mitglieder. Aus der TVF entwickelte sich im Laufe der Zeit und nach der Fusion mit der Schweizerischen Vereinigung der Tierärztinnen und Tierärzte im öffentlichen Dienst SVTD im Jahre 2006 eine Vereinigung mit einem bedeutend breiter gefassten Verständnis über die Lebensmittelsicherheit. Zu Recht: Im Laufe der Jahre haben sich doch sowohl die fachlichen Aufgabengebiete der Mitglieder als auch das Wissen über die Zusammenhänge auf dem Gebiet der Lebensmittelsicherheit stetig erweitert und die Verzahnungen bis hin zum modernen „One Health“-Gedanken sind offensichtlich und wichtig. So müsste die TVL nach nun knapp 70 Jahren ihres Bestehens schon wieder über einen neuen Namen nachdenken, neue Buchstaben würden sicherlich hinzukommen. Die TVL hat sich als Plattform der Tierärztinnen und Tierärzte im öffentlichen Veterinärdienst geöffnet und erweitert und ist mittlerweile zu einem festen Begriff im Rahmen der Fortbildung des öffentlichen Veterinärdienstes geworden.
Ihre zunehmende Bedeutung brachte der TVL auch bemerkenswerte Kontakte mit gleichgerichteten Organisationen und Veranstaltungen auf internationaler Ebene. Internationale Beziehungen bestehen neben denjenigen zur UEHV seit Jahrzehnten zur Deutschen veterinärmedizinischen Gesellschaft (DVG), Arbeitsgebiet Lebensmittelhygiene. Als mitwirkende Vereinigung bei den jährlichen Drei-Länder Tagungen (DE, AT, CH) in Garmisch-Partenkirchen pflegt die TVL diese Kontakte und setzt sich zusammen mit dem Institut für Tierärztliche Lebensmittelsicherheit und -hygiene der Universität Zürich ILS dafür ein, dass die Schweiz mit Fachbeiträgen und Teilnehmenden angemessen vertreten ist. Ebenfalls hervorragende, grenzüberschreitende Kontakte haben sich mit ausländischen Gremien insbesondere mit dem Bundesverband der beamteten Tierärzte in Deutschland (BbT) gefestigt. So haben sich die gegenseitigen Beziehungen durch das freundliche Gastrecht gegenüber der VSKT an den erweiterten Vorstandssitzungen des BbT, sowie durch die Erweiterung der Kongresse in Bad Staffelstein zu einem "Internationalen Veterinärkongress" mit Gästen und Referaten auch aus der Schweiz, im Laufe der letzten Jahre auf erfreuliche Weise vertieft. Die Teilnahme von schweizerischen Amtstierärztinnen und Amtstierärzten d.h. Kolleginnen und Kollegen aus dem Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen und aus den kantonalen Veterinärämtern an den Veterinärkongressen des BbT sind seit vielen Jahren zur festen Tradition geworden.
Weitere freundschaftliche Beziehungen bestehen zur oesterreichischen Tierärztekammer ÖTK und zur Veterinary public health association VPHA in England.
Die TVL veranstaltet jährlich mindestens 2 Fachtagungen mit wissenschaftlichen Vorträgen, Demonstrationen, Besichtigungen und Diskussionen. In Vernehmlassungen zu behördlichen Erlassen vertritt die TVL insbesondere den Standpunkt der im öffentlichen Veterinärdienst sowie der in der Fleisch- und Milchhygiene tätigen Tierärztinnen und Tierärzte. Das Tätigkeitsprogramm erschöpft sich nie, sondern erneuert und erweitert sich nach den wechselnden und wachsenden Bedürfnissen der Zeit.